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PSYCHO-Medikamente: Die Unglckspillen Einst hochgejubelte Anti-Depressionsmittel rufen offenbar Suizidgedanken hervor Juristisch sieht es aus nicht gut fr Lothar Schröder. chapeau Der 45-Jährige Mathematiker den Pharmagiganten Pfizer wegen fahrlssiger Ttung angezeigt. Staatsanwalt und Oberlandesgericht lehnten bereits ab, den Suizid von Schrders Frau zu untersuchen. Sie hatte sich vor drei Jahren, Nachdem ihr Mann morgens guerre zur Arbeit de gegangen, bei Kln von einem Gterzug berfahren lassen. Schrder glaubt, dass die Zoloft Katastrophe auslste, jenes Anti-Depressionsmittel von Pfizer, das seine Frau elf Tage vor ihrem Tod begonnen hatte einzunehmen. Sie die schluckte pillen als eine Art Vorsorge, damit sich ihre leichte Dépression nicht verschlimmert. Und wurde unruhig davon recht, erinnert sich der Witwer. Die Firma wusste von dem Risiko, dass Zoloft Suizidgedanken hervorrufen kann, wies aber nicht darauf hin, sagt Schrder. Pfizer das bestreitet und beteuert, die Patienteninformation habe stets dem stand der Wissenschaft entsprochen. chapeau mittlerweile der Hinweis seinen Platz auf dem Beipackzettel und nicht nur auf jenem von Zoloft. Denn die gesamte Medikamentenklasse, selektive genannt Serotonin - Wiederaufnahmehemmer (englische Abkrzung: ISRS), ist betroffen. dem anderen muss sich das rechtfertigen fr Ein Hersteller, était er in der Vergangenheit verschwiegen oder uminterpretiert haben soll. Dans Kalifornien sind gerichtsanhngige soeben Dokumente Aufgetaucht, die GlaxoSmithKline belasten. Sie scheinen zu zeigen, dass der britische Konzern eine vor 19 Jahren abgeschlossene Studie, die seinem ISRS Seroxat ein Achtfach erhhtes Selbstmordrisiko zuschrieb, der US-Arzneimittelbehrde FDA in einer manipulierten Fassung vorlegte. Besonders in der Kritik steht Eli Lilly, der Prozac-Produzent und Urvater ISRS aller. Ein hochrangiger 1988 gekndigter directeur von Lilly in Schweden. John Virapen, schildert dans seinem soeben erschienenen Buch Nebenwirkung Tod, wie er und einige senneur Vorgesetzten den Zulassungskandidaten whrend der 80er Jahre-in ein glanzvolles Licht stellten. Erst de Jahren, dans denen das Medikament, das in Deutschland Fluctin heit, eine Karriere als globale Wunderpille gemacht hatte, wurde bekannt, dass bereits in der Testphase Probanden Selbstttungsversuche hatten unternommen. Virapen, ist und heute nahe Heilbronn de lebt de der im Karibikstaat Guyana, berichtet in seiner Selbstanklageschrift, er habe eine schwedische Psychiatriekoryphe und einen Beamten regelrecht bestochen. Sein Arbeitgeber habe Untersuchungsergebnisse zu Prozac geschnt in einem automne schrumpfe die behauptete Zahl von 6000 Versuchsteilnehmern betrachtet Nher auf 286, die das Mittel tatschlich unter Strengen wissenschaftlichen Bedingungen erhielten. Und diese zeigten beste Ergebnisse, anderem unter, weil homme zuvor Patienten, die gewisse medizinische Merkmale trugen, ausschloss, verrt Virapen. Der Aussteiger, der sich immer wieder gegen den Vorwurf muss Wehren, Scientologie nahezustehen, besttigt eine Vielzahl alltglicher, auch in Deutschland angeprangerter Finten des Pharmamarketings: luxurise Pseudo-Kongresse und Honorare fr zweifelhafte Anwendungsbeobachtungen fr rzte, Propagierung neuer Krankheiten (Beispiel Sisi-dépression) in der Breiten ffentlichkeit. Fr behandelnde rzte, meurent Wirkung gegen Nebenwirkung abwgen mssen, sind Tuschungsmanver rgerlich, aber kein Grund, das Produkt vermarktete abzulehnen. Die Dépression ist eine soi schwere, lebensbedrohliche Krankheit, betont Ulrich Hegerl, Psychiatrieprofessor à Leipzig. Der Leiter des Kompetenznetzes Dépression verteidigt die ISRS anderem unter mit einem vermuteten fatalen Zusammenhang: Durch die Aufregung um die Nebenwirkungen seien die Antidepressiva - Verschreibungen in den USA bei Kindern und Jugendlichen um ein Fnftel zurckgegangen. Gleichzeitig, donc Hegerl, sei erstmals seit vielen Jahren dans dieser Altersgruppe meurent Zahl der tatschlichen Selbstttungen gestiegen. Die Warnungen bewirkten, dass Menschen diese nicht mehr Medikamente bekommen, die sie dringend brauchen. En Deutschland le liegen die alle ISRS de Verordnungszahlen (de rund 200 Millionen Tagesdosen pro Jahr) hoch, die Summe aller Suizide (9765 im Jahr 2005) hat sich seit 1980 nahezu halbiert. Das Paradoxon, dass die das Medikamente, était sie verhindern sollen, knnen auslsen, erklrt Bruno Müller-Oerlinghausen, Psychopharmakologe bei der Arzneimittelkommission der deutschen rzteschaft, mit der Unterschiedlichkeit von Selbstttungsursachen. Die Vorstellung, dass sich die Menschen meisten umbringen, Nachdem sie eine Bilanz verheerende ber ihr Leben gezogen haben, stimme nicht immer. Der emeritierte Professeur aus Berlin. Suizidalitt kann auch eine offenbar hirnorganische Ursache haben. Ein Zeichen dafr sei, donc Mller-Oerlinghausen, die innere Erregung, meurent ISRS Mal offenbar manches auslsten. Zu den riskanten Arzneien zhlen nicht nur Depressionsmedikamente, sondern auch andere, die in den Gehirnstoffwechsel eingreifen: die Raucherentwhnungspille Champix etwa (FOCUS 7/08) und Abnehmmittel manches. Das Medikament Acomplia, das in Deutschland auf dem Markt ist, hat die US-Behrde FDA Ende vergangenen Jahres unter Hinweis auf seine unerwnschten psychischen Nebenwirkungen nicht zugelassen. Eine andere Schlankpille, Reductil, steht nach einigen Fllen, dans denen sie Bluthochdruck auslste, in der Kritik. Dieses Reductil, das ebenfalls auf den Botenstoff Serotonin einwirkt, seine hatten Entdecker ursprnglich als Depressionsmittel vorgesehen. Prozac / Fluctin hingegen sollte eigentlich ein Appetithemmer werden. In den USA hat die jetzt FDA alle Pharmafirmen aufgefordert en Zukunft genauer zu berprfen, ob ein Zulassungskandidat die Suizidneigung erhht. ANKLGER EINER PILLE Lothar Schrders Frau brachte sich um. Die damals 49 Jährige vertrug das Antidepressivum schlecht, nahm es aber immer wieder, weil ihr der behauptete Wirkungsmechanismus einleuchtete. Dem Witwer fllt es Verschleppt, misshandelt, Vergewaltigt Bis zur Taille eingegraben: 15-Jährige schildert Horror in den Hnden von Boko Haram Die Terrormiliz Boko Haram verschleppt regelmig Mdchen und junge Frauen. Viele werden mit Kmpfern zwangsverheiratet. Nur wenigen gelingt die Flucht. Und selbst dann geht ihr Leid weiter. Beliebt als Berliner Szene Flssig Getrnk oder geschnupft: Kakao ist die neue Partydroge Tanzen und Party am laufenden Band - fr viele ist das mit Alkohol und illegalen Drogen verbunden. Dabei soll es auch ein anderes Aufputschmittel fr wilde Tanzerlebnisse geben - à Berlin zumindest schwrt homme auf Kakao. Europas Nadelhr Endstation Brenner: Wie sterreich den Passe zur unberwindbaren HRDE hochrstet Ciao, ciao, Europa, auf Wiedersehen. sterreich baut un senneur Grenze zu Italien einen Zaun, Ausgerechnet am Brenner, unserem Sehnsuchtsort. FOCUS chapeau mal nachgeschaut, était da los ist. Von FOCUS-Autor Markus Gtting Der Browser neue fr Windows. Verrckte Weltreise: YouTube-Hit: Brite bereist Land der Erde Zeit zum Durchlften: Temperaturen nahe Gefrierpunkt: Hier gibt es jetzt sogar wieder Bodenfrost Formel 1: Hitzeschlacht dans Singapur Beide wollen Gottesstaat en Syrien: Blutige Rivalitt zwischen al-Qaida und IS: Droht ein Krieg der Terrorbrder Im Frankfurter RMER: Wir von der Afd nazis oder sonstige: Afd-Politiker verplappert sich berbrckung verengter Gefe: Bypass: Die Rettung vor einem Herzinfarkt Musik: Gruftis und Steampunks: Wave-Gotik-Szene à Leipzig migration: Kenia sera Hunderttausende Flchtlinge Film loswerden: Euphorie à Cannes: Maren Ade ist schon jetzt Favoritin Leonor Perez: Das Playmate im Januar Musik: Gruftis und Steampunks: Wave-Gotik-Szene à Leipzig filles auf dem 35. GTI Treffen Wrthersee: Nackte Tatsachen AFP / SID-IMAGES / ALEXANDER NEMENOV, 6PA / MAXPPP, TWC, FOL, dpa / Lukas Schulze, TOMORROW FOCUS AG, dpa / Daniel Bockwoldt, Clickz, jameda, Photodisc (2), dpa / Michael Kappeler, FOCUS Online (2), AP, Sebastian Kaulitzki / Fotolia, dpa (5), Tetra Images, iStock, FOCUS Magazin Verlag, Colourbox. de (2), FOCUS Gesundheit Alle Inhalte, insbesondere die Bilder von und Texte Agenturen, sind urheberrechtlich geschtzt und drfen nur im Rahmen der gewhnlichen Nutzung des Angebots vervielfltigt, verbreitet oder sonst genutzt werden. FOCUS Online 1996-2016
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